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18. Jan. 2018

Einkommensverteilung in Deutschland wird immer ungerechter

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Seit 1995 ist der Anteil der Spitzeneinkommen am deutschen Volkseinkommen stark gewachsen, während sich der Anteil der geringsten Bruttoeinkommen deutlich verringert hat. So sank der Einkommensanteil der unteren 50-Prozent von 26 Prozent im Jahr 1995 auf knapp 17 Prozent im Jahr 2013. Gleichzeitig erhöhte sich der Einkommensanteil der obersten Zehn-Prozent von 32 auf 40 Prozent und das oberste Ein-Prozent steigerte seinen Anteil am Volkseinkommen von 8 auf 13 Prozent. Blickt man noch weiter zurück, so ist der Anteil der Spitzeneinkommen in den vergangenen 30 Jahren sogar um 30 Prozent gestiegen.

Zu diesen Ergebnissen gelangte die DIW-Ökonomin Charlotte Bartels bei einer Untersuchung, die sie im Rahmen des World Inequality Reports für Deutschland erstellt hat. "Die Ungleichheit wird vom heutigen Steuer- und Transfersystem deutlich stärker reduziert als vor hundert Jahren", gibt Studienautorin Bartels zu Bedenken. "Allerdings haben die Steuerreformen der letzten 20 Jahre die Umverteilungswirkung des Steuersystems gedämpft." Demnach wurden vor allem Haushalte mit hohen Einkommen und Vermögen besonders stark durch die vergangenen Steuerreformen entlastet. "Wenn man politische Maßnahmen gegen eine zunehmende Spreizung der Markteinkommen in Deutschland ergreifen möchte, müsste man die Teilhabe unterer Einkommensgruppen an der Unternehmensrendite verbessern", schlägt Charlotte Bartels vor.

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